Vierte Einweihung der Gedenktafel für Wolfgang Szepansky

21. September 2017
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Zum dritten Mal wurde die Gedenktafel für Wolfgang Szepansky im Februar 2017 mutwillig zerstört. Die jüngste Tafel war erst am 9. Oktober 2016 der Öffentlichkeit übergeben worden. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, das Aktive Museum – Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten e.V. haben in einer gemeinsamen Aktion die Gedenktafel, nun besser geschützt gegen Vandalismus, erneuern lassen und setzen damit ein Zeichen gegen diesen politisch motivierten Akt der Zerstörung. Den Zielen der Zerstörer soll kein Raum gegeben werden.
Wolfgang Szepansky (9. Oktober 1910 – 23. August 2008), Malergeselle und Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes, schrieb am 11. August 1933 an die Mauer der
damaligen Schultheiß-Brauerei in der Methfesselstraße: „Nieder mit Hitler! KPD lebt! Rot Front!” Er wurde gefasst. Das KZ Columbiahaus, Exil in Holland, Internierungslager, Gefängnis und das KZ Sachsenhausen waren seine weiteren Stationen bis zur Befreiung 1945. Befreit zum Leben wurde er Zeichenlehrer, bekam jedoch Anfang der fünfziger Jahre im Zuge des Kalten Krieges in West-Berlin Berufsverbot. Er spielte Theater, sang, dichtete und malte Bilder gegen Not, Unterdrückung und Krieg. In Schulen berichtete er über sein Leben und den Kampf gegen den Nationalsozialismus und führte die Jugend zu Stätten der
Unterdrückung und des Widerstands. Für sein Engagement wurde er 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sein Leben lang trat er mit all seiner Kraft für Frieden
und Verständigung ein.
Im Rahmen der Gedenktafelenthüllung werden Texte von Wolfgang Szepansky gelesen, die Stadträtin für Finanzen, Umwelt, Kultur und Weiterbildung des Bezirks Friedrichshain-
Kreuzberg, Clara Herrmann, spricht ein Grußwort. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von Isabel Neuenfeldt.

Quelle: von unserer Facebook Seite